Dienstag, 4. Februar 2014

Zur Unzeit

So allmählich erwacht Hamburg, oder zumindest der Teil der Stadt, der wie ich dem HSV die Treue hält wieder aus der Schockstarre. Denke ich an Samstag zurück bin ich immer noch fassungslos über die Art und Weise, wie sich die Mannschaft in Hoffenheim präsentiert hat. Auch wenn es den frühen Nackenschlag durch den Rückstand gab, darf sich eine Mannschaft nicht so ergeben, wusste sie doch spätestens nach 5 Minuten, wohin die Reise in diesem Spiel gehen würde. Aber lassen wir das, denn was bringt es uns zurückzublicken, wo die nächsten Aufgaben doch schon auf uns warten. Natürlich müssen die Fehler analysiert werden, damit sie abgestellt werden können, doch bringt es wohl nicht viel, wenn ich es hier versuche.

Der trainingsfreie Tag wurde in dieser Woche gestrichen und ein, zwei Zusatzeinheiten angesetzt. Über derartige Maßnahmen müsste man kein Wort verlieren, wenn dies nicht schon jeder in der letzten Woche gemacht hätte. Daher kann man sich jetzt fragen wie viel Trainer hinter dieser Änderung im Wochenplan steckt. Doch auch diese Frage ist müßig. Halten wir doch einfach fest, dass intensiv versucht wird die ewig wiederkehrenden Fehler abzustellen.

Festhalten können wir auch, dass es den Medien nicht um das Wohl des Vereins, sondern lediglich um Schlagzeilen geht. Nicht das diese Tatsache verwundern würde, doch kann ich momentan diese vorgegaukelte Betroffenheit einiger Schreiberlinge, die sich im nächsten Moment nicht zu schade sind, die ihnen auf mysteriöse Art und Weise zugespielten Vertragsdetails eines Spielers haarklein offenzulegen nicht mehr ertragen.

Hat sich auch nur einer dieser Schmierfinken mal gefragt, wie sich ein Siebzehnjähriger (Spielnote 6) fühlen muss, wenn er diese privaten Vereinbarungen in der Zeitung lesen muss?
Wird sich dieser Bengel, dessen Leistungen noch am ehesten als stabil bezeichnet  werden konnten, in Ruhe auf den Abstiegskampf konzentrieren können, wenn unterstellt wird, dass sein Vertrag eventuell nicht gültig ist?

Dem Drecksack, der diese Unterlagen aus welchen Gründen auch immer weitergeleitet hat wünsche ich die Pest an den Hals. Ich bin wirklich ein friedfertiger Mensch und kann im Normalfall der sprichwörtlichen Fliege nichts zu Leide tun, aber diese(s) vereinsschädigende (n) Arschloch (-löcher) soll der Blitz beim Scheißen treffen. Da versucht sich die Mannschaft auf den Abstiegskampf zu konzentrieren und wird von diesem Maulwurf wieder mit Dreck beworfen. Von Vertretern des Vereins!  Zur Unzeit! Wahnsinn!

Schon vor Monaten wusste der damalige Aufsichtsratsvorsitzende nach eigener Aussage aus welcher Ecke die ständigen Indiskretionen kamen. Passiert ist bis heute nichts. Daran hat auch die verweigerte Entlastung des ARs durch die Mitgliedschaft nichts geändert.
Jetzt ist es für etwaige Konsequenzen zu spät. Ein Rücktritt von einem oder mehreren Amtsträgern, wie aus Teilen der Mitgliedschaft gefordert halte ich in diesem Moment für ebenso wenig passend wie hilfreich im Abstiegskampf.
Übrigens habe ich mich sehr über die Aussagen von Jens Meier, dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden im Abendblattinterview gefreut, so  stelle ich das Interview eines Amtsinhabers im Sinne des Vereins vor.
Wenigstens was…

Nur der HSV!



Nachtrag

Ich wurde darauf aufmerksam gemacht (danke Tanja), dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass die Indiskretion bezüglich des Vertrags von Jonathan Tah aus dem Umfeld des Spielers stammen könnte.

Zwei Dinge dazu:
Ja, diese Möglichkeit besteht. Allerdings erschließt sich mir der Sinn und Zweck, der dahinter stehen könnte nicht. Das tut er natürlich, wenn man von „Hilfst Du mir, helf ich Dir“- Geschichten absieht bei einer Quelle aus den HSV-Gremien auch nicht.
Doch man sieht wie reflexartig ich auf die bösen HSV-Gremien eindresche, ohne mich ausreichend nach Alternativen umzusehen. Ursache dafür ist die mangelhafte Aufarbeitung der vergangenen Maulwurfaffären, unter denen der Verein zu leiden hatte, hat und auch noch haben wird. Ich versuche bei den nächsten Beiträgen nicht ganz so reflexartig zu handeln.