Montag, 25. November 2013

Besuch gelungen - Patient lebt

Endlich hat es mal wieder geklappt, mit mir, dem HSV und einem Bundesligaheimspiel.
Höchste Zeit wurde es und Zeit ist der Faktor, wegen dem es so selten klappt, mit dem Stadionbesuch und mir. Mein Dank geht an die Frau von Nando, oder ihren Eltern, ohne deren Besuch ich wohl nicht ins Stadion gekommen wäre. So war ich da und es kam dann ja sogar ein Sieg dabei rum, der obendrein auch noch verdient war und nicht nur deshalb kann ich von einem gelungenen Besuch reden.

Klar, es war die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga zu Gast bei einem der heimschwächsten Teams. Zauberfußball war also nicht zu erwarten und diese Erwartungen wurden zunächst auch erfüllt. Mirko Slomka hatte die letzten Auftritte des HSV analysiert und so versuchte seine Mannschaft unser Aufbauspiel früh unter Druck zu setzen und die Spieler so zu Fehlern zu zwingen. Mit Erfolg, wie das 0:1 belegte. Belegt wurde aber auch der Aufwärtstrend des HSV, der sich nicht schocken ließ und schnell zum Ausgleich kam. Überhaupt fiel mir die generelle Bereitschaft Wege für den Mitspieler zurückzulegen positiv auf. Das gab in meinen Augen auch den Ausschlag dafür, dass der HSV die bessere Mannschaft war. Zwei weitere schön herausgespielte Tore ließen uns dann auch als verdienten Sieger vom Platz gehen.

Gefallen hat mir gestern Maxi Beister und das nicht nur wegen seiner Torbeteiligungen, früh verwarnt und voll unter Strom, sah ich ihn schon vorzeitig vom Platz gehen, doch er besann sich aufs Fußballspielen und hatte sich und seine Emotionen voll im Griff. Das war eine sehr erwachsene Leistung, die ihm im letzten Jahr so noch nicht gelungen wäre. Belohnt hat er sich mit Tor und Torvorlage gleich selbst.
Klasse! Das hat mich sehr gefreut.

Die Mannschaft hat also gezeigt, dass es auch ohne den Kapitän geht. Calhanoglu kann diese Position spielen, wenn er wie gestern von Badelj, Beister und Ilicevic dabei unterstützt wird. Unterschätzt hatte ich bisher wie wichtig Lasogga für die Mannschaft geworden ist. Was der Bengel arbeitet, wie er Bälle sichert und weiterleitet ist schon sehr bemerkenswert. Bemerkenswert ist auch das Stichwort für Jonathan Tah, der zu Anfang ein paar Wackler in seinem Spiel hatte, diese aber später komplett ablegte und zu gewohnter(!) Stärke fand. Auch Djourou hat mit gut gefallen und auch wenn die Beiden nicht übermäßig gefordert wurden, kann ich sie mir sehr gut als Innenverteidigung der Zukunft vorstellen. Gefreut habe ich mich auch für Heiko Westermann, der seinen schwarzen Tag in Leverkusen gut weggesteckt hat und sich mit seiner perfekten (!!) Flanke zum 2:1 belohnt hat.

Zu einem gelungenen Spiel gehört natürlich auch das Siegerbierchen danach, welches ich bei Knappis mit den Twitterern von 22c getrunken habe. Auch wenn wir hinsichtlich der Strukturdebatte alles andere als einer Meinung sind (danke für die Not-For-Sale-Aufkleber), schaffen wir es doch noch freundschaftlich miteinander umzugehen und das ist mindestens genauso wichtig, wie die positive Entwicklung der Mannschaft.
In diesem Sinne ein Männtschn und

NUR DER HSV!

Mittwoch, 20. November 2013

Kapitän kaputt - Und nu?

Außenband an- und Innenband durchgerissen, so lautet die Diagnose bei unserem Kapitän, nach dem der Kolumbianer Abel Aguilar ihn im Amsterdamer Testspiel einfach mal umgesenst hat. Es ist schade, dass dies gerade jetzt passiert, wo sich die Mannschaft findet und ich befürchte, dass es wie so oft ist und man die Wichtigkeit eines Spielers erst erkannt, wenn er fehlt.

Interessant wird sein, wie Bert van Marwijk mit dieser Situation umgeht, zumal ihm mit dem gesperrten Tolgay Arslan ein weiterer Spieler aus dem zentralen Mittelfeld fehlt. Kommt dann noch der genesene Johann Djourou zurück, kriegen wir gemessen an der Experimentierfreude unseres Trainers fast swingerclubmäßige Zustände. Zum Glück kommen unsere Außenverteidiger mit dem Selbstbewusstsein einer erfolgreichen Länderspielwoche zurück, was mich ganz besonders Heiko Westermann gefreut hat. Marcel Jansen kann sich sogar Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Elf bei der WM machen.

Nicht ganz so zufrieden dürfte Rene Adler sein, über dessen Nummer 2 Status in der Nationalmannschaft nach dem Weidenfellerdebut spekuliert wird, doch immerhin ist er im Gegensatz zu Westermann in Hamburg unumstritten. Vor ihm werden am Sonntag wohl Jonathan Tah und Djourou (für Lasse Sobiech) beginnen, außen verteidigen wie gesagt die Nationalspieler. Im defensiven Mittelfeld wird neben Milan Badelj wohl Tomas Rincon auflaufen, der hoffentlich an die Leistungen seines letzten Spiels anknüpfen kann.

Da ich glaube, dass BvM nicht das System ändern wird, sollte Artjoms Rudnevs wohl weiterhin auf der Bank bleiben. Maxi Beister wird seinen Platz auf der rechten Seite behalten und Hakan Calhanoglu rückt nach innen. Pierre Michel Lasogga ist eh nicht aus der Startelf wegzudenken und so bleibt letztlich nur der Platz im linken offensiven Mittelfeld frei. Dort sehe ich Ivo Ilicevic mit leichtem Vorsprung vor Jaques Zoua.

Auf der Bank könnten sich mit Robert Tesche, Gojko Kacar und Michael Mancienne drei der ehemals Ausgemusterten wiederfinden, was angesichts der Äußerungen von Oliver Kreuzer vor zwei Monaten etwas mehr als nur eine Fußnote wäre. Aber das soll mir heute egal sein.
Der Kader ermöglicht es auf die Ausfälle zu reagieren, ohne das System über den Haufen werfen zu müssen und zu Gast ist mit Hannover die Auswärtsmacht  der Liga. Okay, natürlich haben wir gerade Zuhause schon oft Aufbauhilfe geleistet, aber das muss ja nicht wieder so sein. Vielleicht ist es dem Trainer ja gelungen dafür zu sorgen, dass die Mannschaft nicht ganz so übereifrig wie zuletzt nach dem Ausgleich in Leverkusen agiert und die Ordnung über 90 Minuten hält. Auch ist Rene Adler mal wieder mit einer herausragenden Leistung wie im letzten Jahr gegen 96 dran, als er mehr oder weniger alleine die Punkte festgehalten hat.

Schließlich ist das sonntägliche Spiel richtungweisend, da sich die Tabelle gerade zu entwickeln beginnt und nach den eher unglücklichen Auftritten gegen Stuttgart und Gladbach ist es höchste Zeit für einen Heimsieg und der sollte bei allem Respekt für den Gegner doch wohl möglich sein.

Montag, 18. November 2013

Stöckchen

Die Stöckchen gehen um. Man findet sie in vielen Blogs und fragt sich, ob man sie aufnehmen soll.
Momentan grassieren "20 Dinge über mich" in den Blogs.
Der Rebiger meint in seinem Blog er sei zu uninteressant für andere. Das ist natürlich Unsinn, wie auch Heinz Kamke in den Kommentaren andachte. Vielleicht gingen die Gedanken des Rebiger (wie auch meine) eher in folgende Richtung, die ich so auch in seinem Blog kommentierte..
 

Will ein Stöckchen man geworfen kriegen
Bleibt meist es am Beine liegen
Welches es dann sogleich umringt
Was einen dann zum Stolpern bringt
Dieses gilt es zu vermeiden
Daher stehe man auf beiden
Beinen fest auf Mutter Erde
Die zum Verbündeten dann werde
Bis Beine dann den Dienst versagen
Und aus den Füßen Wurzeln schlagen


So gerne hätt man`s aufgenommen
Wär mit des Stromes Fluss geschwommen
Gäb preis die längst vergang`nen Zeiten
Und brächt Interna zu den Leuten
Die Leidenschaft zu Hund und Katz
Reisen hin zu Feld und Platz
Der Sport, den man vor Jahren trieb
Liebe auf der man sitzen blieb
Dies wird so zu Anekdoten
Kurzgeschichten, Storys, Zoten


Man späht ohne schlechtes Gewissen
Bei andren hinter die Kulissen
Man schmunzelt, freut sich, ist pikiert
Ist tolerant und interessiert
Konsumiert was einem dargeboten
Um später für sich auszuloten
Ob blank zu ziehen man gedenkt
Wozu der Fluss des Stromes drängt
Oder Geheimes bleibt geheim
Ach weißt Du was? 

Ich lass es sein.

Mittwoch, 13. November 2013

Jede Menge Tore


Wie will man ein 3:5 in Leverkusen bewerten?
Ich war nach dem Spiel von den ganzen Eindrücken erschlagen und tat mich schwer das Gesehene zu verarbeiten. An eine Analyse war erst gar nicht zu denken. Dass die Aussagekraft von Statistiken uns manchmal in Stich lässt wissen wir nicht erst seit dem Gladbachspiel, in dem der statistisch beste Zweikämpfer sich zwei Fehler leistete, die zu den Gegentoren führten. Auch in Leverkusen gab es diesen Fall bei der Passgenauigkeit, die jeglichen Wert verliert, wenn der eine Fehlpass der gespielt wird das Spiel entscheidet. Im Folgenden will ich versuchen das Gesehene abseits der Statisik zu erklären.

Durch die immer besser werdende taktische Grundordnung aller Profimannschaften und die damit verbundene Perfektionierung der Raumaufteilung wird es immer schwerer sich Torchancen zu erspielen. Nur ganz wenige Teams sind in der Lage tief und kompakt stehende Gegner auseinanderzunehmen, selbst die Bayern, momentan wohl die beste Mannschaft bei Ballbesitz, bekommen von Zeit zu Zeit ernsthafte Probleme mit den Abwehrreihen ihrer Gegner. Um Gegner zu beherrschen und sich Torchancen herauszuspielen bedarf es einer sehr hohen Passgenauigkeit oder schlicht und ergreifend Qualität.

Eine weitere Möglichkeit zu Toren zu kommen sind die Standardsituationen, welche zu verwerten man trainieren kann, die aber bei einer konzentrierten Abwehrleistung auch zu gut zu verteidigen sind. Auch muss man sich erst in den gefährlichen Bereich vorspielen, um Standards in genügender Anzahl zugesprochen zu bekommen. Natürlich reicht es nicht aus, ausschließlich auf den ruhenden Ball zu setzen, er sollte jedoch eine Waffe sein.

Die meisten Tore im modernen Fußball fallen jedoch nach Fehlern der Gegenspieler. So hört man den Trainer der unterlegenen Mannschaft fast immer von individuellen Fehlern reden, die einen besseren Ausgang des Spiels im Weg standen. Es gilt also den Gegner so unter Druck zu setzen, um diesen zu Fehlern zu zwingen, die man dann ausnutzen kann. Auf dieses Prinzip beruht der Erfolg von Borussia Dortmund in den letzten Jahren, die durch einen hohen Laufaufwand die Gegner ständig unter Druck setzen konnten und so Fehler provozierten. Natürlich braucht es dazu noch eine gewissen spielerische Klasse, um diese Fehler dann auszunutzen.

Das klingt doch eigentlich ganz einfach und sollte mit etwas Trainingsaufwand einigermaßen gut zu kopieren sein und tatsächlich erzielt auch der HSV einen Großteil seiner Tore dadurch, dass er die Gegner unter Druck setzt und von deren Fehlern profitiert. Beim 1:2 in Leverkusen machte Rolfes den Fehler, der das umschalten ermöglichte und beim 2:2 setzte Beister seinen Gegner so unter Druck, dass dieser den Ball vor Lasoggas Füße köpfte. Nicht umsonst ist der HSV in Sachen Torausbeute in der Spitzengruppe der Liga.

Doch genau wie die positive Torausbeute kann man die Kehrseite der Medaille in der Tabelle ablesen, die Gegentore. Auch hier sind beim HSV zumeist die individuellen Fehler verantwortlich, die bei genauerer Betrachtung gar nicht so individuell sind. Wird der eigene Aufbauspieler vom Gegner unter Druck gesetzt braucht dieser Hilfe von einem Mitspieler, der sich durch hohen Laufaufwand anbietet, um nicht selbst sofort unter druck zu geraten, wenn er den Ball bekommt. Alternativ kann der Ball zum Torwart zurückgespielt werden, der diesen dann mit einem Befreiungsschlag aus der Gefahrenzone befördert. Will man nicht auf dieses Mittel zurückgreifen, braucht es sichere Anspielstationen und ein Höchstmaß an Konzentration, um den richtigen Passempfänger auszuwählen.

Rückt das eigene Mittelfeld auf um zu pressen, muss auch das so abgestimmt sein, dass keine Lücken entstehen, die der Gegner, sollte er sich aus dem Pressing befreien zu einem schnellen Gegenstoß nutzen kann. Um ein auf Pressing beruhendes Spielsystem zu installieren braucht ein Trainer also neben den ins System passenden Spielern vor allem Zeit, um die so wichtige Balance auf dem Platz zu finden.

Thorsten Fink ist meiner Meinung nach daran gescheitert, dass er ein Spielsystem der Dominanz spielen ließ, das seine Mannschaft schlicht und ergreifend nicht spielen konnte, weil man dafür diese herausragende Qualität im Kader braucht, die in Deutschland nur ein Verein hat. Bert van Marwijk setzt auf ein Pressingsystem, muss dieses aber mit einem Kader umsetzen, der weder von ihm noch für sein System zusammengestellt wurde. In dieser Umstellungszeit lebt der HSV von seiner individuellen Klasse, die es ihm erlaubt Gegner wie Freiburg oder Nürnberg zu besiegen. Sind die Gegner personell gut besetzt und dazu noch in ihrem System eingespielt, ist es nur normal wenn der HSV in dieser Phase an seine Grenzen stößt.

Der Weg den van Marwijk beschreitet ist in meinen Augen aber der richtige, wenn nicht der einzig gangbare und da kommen wir ins Spiel, die wir ihm die notwendige Zeit geben müssen. Daher werde ich versuchen mich in Zurückhaltung zu üben und mir vorschnelle Kritik verkneifen. Zumindest nach dem Spiel, denn sollte ich das während der 90 Minuten machen, würde ich wahrscheinlich platzen.


Samstag, 9. November 2013

HSV (TNT)

Eine Analyse direkt nach einem 3:5 ist schwer, daher hab ich mir etwas Verstärkung geholt.
Klickt auf das Video und singt den neuen Text, dann geht es Euch wieder besser...




Oi, oi, oi, oi, oi, oi, oi, oi
Oi, oi, oi, oi, oi, oi, oi

Bin nicht geschaffen für die Treue
Und das - ist auch nicht mein Ziel
Leben ist dafür zu kurz
Nehm mir das was ich will
Doch gibt`s eine Ausnahme
Von der gelebten Norm
Ist keine Frau
mit Traumfigur
Nein die hat Rautenform

Nur der
(HSV) ist mein Verein
(HSV) und das wir immer so sein
(HSV) da wird mir nicht bang
(HSV) Ein Leben lang….

Mag Frauen, sehr, manchmal ist´s schwer
Manchmal tut`s auch weh
Sie zu setzen vor die Tür,
Baby geh!
Du weißt es ist Samstag
Gleich geht es los
Fünfzehn Uhr Dreißig
Gibt’s den Anstoss
Dann störst Du sowieso
Hol noch schnell mein Trikot

Nur der
(HSV) ist mein Verein
(HSV) und das wir immer so sein
(HSV) da wird mir nicht bang
(HSV) Ein Leben lang….

(HSV) Oi, oi, oi
(HSV) Oi, oi, oi
(HSV) Oi, oi, oi
(HSV) Oi, oi, oi


Dienstag, 5. November 2013

Strukturensucher

Frei nach Goethes Zauberlehrling


Früher war man deutscher Meister,
danach will man wieder streben.
Sucht die fast vergess`nen Geister,
um sie wieder zu beleben.
Konzept und Strukturen,
aus Geist und dem Bauch.
Dreh zurück die Uhren,
wie ich`s grade brauch!

Kräfte! Kräfte!
Dem Vereine
dass die Beine
Tore schieße
dass sich lohnen die Geschäfte,
Geld aufs Konto sich ergieße.

Pack den Verein an beiden Ohren,
schüttel raus die Profisparten.
Hol` ins Boot auch Investoren,
die schon lange darauf warten.
Köpfe neu die stehen
schon dafür bereit
dass die Fahnen wehen
bis in alle Zeit!

Kräfte! Kräfte!
Dem Vereine
dass die Beine
Tore schieße
dass sich lohnen die Geschäfte,
Geld aufs Konto sich ergieße.

Viel zu weit geht das dagegen
´nem andren Teil der Mitgliedschaft.
Nach kurzem Denken, langem Reden,
Mensch und Plan zusamm` gerafft.
Keine Investoren
und kein fremdes Geld
sonst geht uns verloren
heile Vereinswelt!

Stehe, stehe!
Du wirst sehen
wenn wir drehen
manche Schraube
Erfolge bald ich wiedersehe,
das ist das woran ich glaube.

Glauben ach, das tun sie alle,
felsenfest an ihren Wegen,
raus aus der Verlustefalle,
könnten sie`s doch nur belegen!
Immer neue Pläne
bringt der Herbst herbei
jeder für sich wähne
des Kolumbus Ei!

Oh ich ahne
die Gefahren
einen Graben
Das ist Tücke
Dicht am Abgrund unsre Fahne
an der Kante ich erblicke!

Und dabei wollen doch alle
dem Vereine nur das Beste.
Doch, in so manch einem Falle
nicht so weiß scheint mir die Weste.
Fällt herab ein Posten
für mich hoff ich still
Ruhm für mich zu kosten
das ist was ich will!

Sind am Ende
Interessen
nicht vergessen
beim Planschmieden?
Werden errichtet Geisteswände?
Lösungen bewusst vermieden?

Seht da sind die Zweifel wieder.
Spielt da einer falsch im Spiele?
Sang noch grad gemeinsam Lieder,
hatte grad die gleichen Ziele.
Einigkeit, Vertrauen,
seht sie geh`n entzwei!
Wollt darauf ich bauen,
ist es jetzt vorbei.

Welche Plage
Beide Seiten
wollen streiten
immer wieder,
was wird nur an jenem Tage
einer streckt den andren nieder?

Und sie streiten und sie reden,
wollen Leute überzeugen.
Während sie nach Mehrheit streben,
sie auch Argumente beugen.
Lehn mich aus dem Fenster,
die Gefahr ist groß!
Die Misstrau`n - Gespenster
werden sie nie los.

Lass das Unken
Leben, Leben!
Nach dem Streben
wird er wieder!
Der Verein längst nicht versunken,
wenn erschall`n noch unsre Lieder!

Montag, 4. November 2013

Kurz geärgert

Seit längerer Zeit habe ich mich mal wieder über eine Niederlage so richtig geärgert.
Man musste gegen Gladbach nicht verlieren. Ganz und gar nicht.
Aber der Hauptgrund für meinen Ärger war meine eigene Erwartungshaltung und diese hat sich gegenüber dem Saisonbeginn doch erhöht. Habe ich die letzten Niederlagen unter Fink doch eher mit einer resignativen Müdigkeit zur Kenntnis genommen, tat es diesmal wieder richtig weh. Wenn jetzt ein neutraler Beobachter von Cleverness und Geschick der Gladbacher spricht, kann man nur schwer wiedersprechen, das Urteil Verdient kommt aber vom Verdienen und um sich drei Punkte zu verdienen haben die Borussen zu wenig gemacht. Gelangt hat es trotzdem.

Man sah zu Beginn des Spiels, dass van Marwijk im Gegensatz zu Fink mehr auf eine solide Raumaufteilung und weniger auf Dominanz achtet. Entsprechend verhalten kam der Kick aus dem Knick. Dazu traf der HSV auf eine sehr gut gestaffelte Abwehr, der man die personellen Probleme kaum anmerkte. Umgekehrt stand unsere Defensive auch so gut, dass der Gegner ebenfalls kaum zu Abschlüssen kam. Solche Spiele werden dann durch Standards oder Fehler entschieden. Unsere Chancen verpufften am Alu während Kruse zweimal einnetzen konnte. Es ist müßig sich Gedanken über einen Spielverlauf ohne die Fehler von Lasse Sobiech zu machen, man sollte sich lieber an die vergangene Woche zurück erinnern und damit meine ich nicht die ausgleichende Gerechtigkeit, sondern den Umgang aller mit den Fehlern von Oliver Baumann, der sich dafür mit einer herausragenden Leistung in Nürnberg bedankt hat.
Also Kopf hoch Lasse!

Auch wenn schon wieder ein Drittel der Saison gespielt sind mag die Tabelle nicht so recht an Aussagekraft gewinnen, daher sollte man auch wirklich nur von Spiel zu Spiel denken und den Fokus auf eine Verbesserung der eigenen Leistung legen. Schließlich ist die das einzige, was man wirklich selbst beeinflussen kann. Unserem Wechselmuffel an der Seitenlinie sind in dieser Beziehung die richtigen Worte aber zuzutrauen und daher bin ich auf die weitere Entwicklung  unserer jungen Mannschaft gespannt.

Freitag, 1. November 2013

Keine Rose ohne Stachel

Wie Stachel? Es heißt doch: Keine Rose ohne Dornen?
Ja so heißt es, aber es heißt falsch. Denn Rosen haben tatsächlich Stacheln, weil sie ihre Blätter und nicht den Spross umwandeln, um sich vor Fressgegnern zu schützen. Der geneigte Botaniker spricht bei Stacheln von Blattmetamorphosen, bei Dornen aber von… aber da kommt Ihr von alleine drauf.
Auch der HSV ist gerade dabei sich umzuwandeln, um sein Dasein in der rauen Welt des Profifußballs sicherzustellen. Wie in der Natur gibt es auch dabei verschiedene Möglichkeiten der Evolution und klar scheint nur, dass derjenige, der sich nicht anpassen kann auf der Strecke bleibt. Das hatten wir doch schon mal bei diesen Großechsen. Wie hießen die noch gleich?

Man kann natürlich auch versuchen die Natur zu täuschen, in dem man ihr eine Bereitschaft zum Wandel vorgaukelt, dabei aber nichts oder so gut wie nichts verändert. Dieses Gefühl beschlich mich, als ich gestern  das Programm auf hsv-reform.de las.
Die Verkleinerung des Aufsichtsrates ist OK, wenn denn die Mitglieder, so sie sich vom Vorstand des Supporters Club vertreten fühlen, die Mehrheit im AR darstellen.
Die 500000 € Regelung wird aufgestockt wodurch sich im Grunde nicht viel ändert.
Weil der Marketingchef dann Vorstand Finanzen heißt, steigt seine Kompetenz ins Unermessliche.
Ein Beirat wird ins Leben gerufen, der es den Vorständen ermöglicht sich Ratschläge abzuholen, was ihnen bisher strengstens untersagt war.
Neu ist nur die Umwandlung des Ehrenrates zur Vereinspolizei, fehlen tun allerdings die Ansätze die Probleme in Kompetenz und Finanzen zu lösen.

Kommen wir also zurück zu den Rosen und den Stacheln, denn um die Blüten unseres Vereins zu genießen muss man ihn so anfassen, dass sich ein Kontakt mit seinen Stacheln nicht vermeiden lässt. Daher ist es auch richtig vorsichtig zuzugreifen. Doch genau das tut in meinen Augen HSVPlus. Schließlich bleibt der e.V. Mehrheitsaktionär der ausgegliederten Profiabteilung und das wenn die Mitglieder nicht anders entscheiden mit mindestens 75,1%! Auch werden die Mitglieder in den Gremien eingebunden, wenn auch nicht mehr so dominant wie bisher. Autsch!
Da ich mich aber von den 5% der fördernden Mitglieder die im SC den Ton angeben wenig bis gar nicht repräsentiert fühle, kümmert mich das herzlich wenig. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass wir Mitglieder auch nach einer Ausgliederung Mittel und Wege finden werden um unseren Interessen und Meinungen, wie zB im Falle ViaNoGo Nachdruck zu verleihen.

Auch wenn ich es höchst anrüchig finde, wenn Mitglieder von Vereinsgremien sich als Unterstützer oder Initiatoren von Modellen outen, obwohl sich AR und Vorstand eigentlich neutral verhalten wollten, will ich niemanden Eigennutz oder ähnliches unterstellen. Kompetenz unterstelle ich diesen Personen aber auch nicht.
Ich will jetzt nicht das Bild von den aussterbenden Großechsen bemühen, mir wird allerdings immer klarer, dass die zu kommenden Entscheidungen zu 75,1% mit dem Kopf getroffen werden wollen. Lasst uns also diese Chance zur Metamorphose ergreifen. Wer weiß ob wir eine Zweite bekommen werden.