Donnerstag, 30. Mai 2013

Erfolgsaussicht als Kündigungsgrund?

Nein, die Gründe, die unseren Aufsichtsrat bewogen haben Frank Arnesen zu entlassen kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Von unterschiedlichen Auffassungen bei der Ausrichtung des Vereins ist die Rede, Konzeptlosigkeit in der Nachwuchsarbeit und ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis sind als Ursachen im Gespräch, aber einen Sinn ergibt das in meinen Augen nicht. Natürlich kann man jede handelnde Person hinterfragen und Fehler vermeidet man nur, wenn man nichts tut, daher findet man  auch bei der Tätigkeit Arnesens manch ein Haar in der Suppe, doch muss man deshalb nicht gleich die ganze Küche abreißen.

Von meinem Standpunkt aus ist der Punkt der langfristigen Ausrichtung des Vereins am schwersten zu beurteilen, da ich bei der Vorstellung eines solchen nicht dabei gewesen bin. Wenn ich aber die Vorgehensweise des Vereins in den letzten Tagen als Maßstab heranziehe, bin ich mir ziemlich sicher, dass Frank Arnesen da konzeptionell mithalten könnte.

Bei der Nachwusarbeit wäre ein Projekt fast in die Hose gegangen und es wäre auch der Sportchef nicht schuldlos gewesen, wenn die Zweite aus der Regionallige abgestiegen wäre, weil der HSV dort mit einem besseren A-Jugend Kader angetreten ist. Nachdem die Zweite vor unzufriedenen Leihspielern aus dem Bundesligakader verschont geblieben ist, haben die Jungs die Kurve noch bekommen und die Klasse gehalten. Sauer stößt einigen Kontrolleuren noch die Öztunali-Geschichte auf, weil der HSV es, im Gegensatz zur Personalie Jonathan Tah, nicht hinbekommen hat Uwes Enkel an den Verein zu binden. Ich denke, dass es sich erst in ein paar Jahren zeigen wird, ob der Verein sich auf die Forderungen von Spieler und Vater hätte einlassen sollen. Ob die Nachwuchsarbeit im Verein von einer erneuten Umstrukturierung profitieren wird und wenn ja wann das der Fall ist, steht in den Sternen, doch bislang ist der Erfolg durch die regelmäßigen Neuausrichtungen eher überschaubar.

Bleibt also noch das liebe Geld. Der teuerste Sportchef aller Zeiten ist Geschichte und sein Nachfolger soll ungefähr ein Viertel von dessen Gehalt beziehen, das liest sich doch wie der feuchte Traum eines jeden Sparschweins. Doch wenn der Sparfaspekt im Vordergrund gestanden hätte, wäre diese Entscheidung noch weniger nachvollziehbar gewesen, als sie das ohnehin schon ist, schließlich bezahlt man Arnesen auch weiterhin, das Gehalt seines Nachfolger fällt zusätzlich an und dann soll es ja auch noch eine Ablöse geben. In meinen Augen ist dies ein sehr teurer Sparvorgang.

Jetzt ich unterstelle den AR Mitgliedern mal, dass sie willens sind die Interessen des Vereins wahrzunehmen und Frage mich dann, warum es in aller Welt notwendig war diesen Wechsel derartig zu forcieren, warum hat man Arnesen nicht bis zu Vertragsende arbeiten lassen? Auch wenn es für ihn absehbar war, dass sein Vertrag nicht verlängert würde, wäre Arnesen doch nicht der Typ Mensch gewesen, der darauf hin die Beine hochgelegt und den Vertrag ausgesessen hätte. Notwendig wurde die Trennung doch erst, als die Meldungen darüber in der Presse aufgetaucht sind.

Bei der Weiterbeschäftigung Arnesens wäre der Aufsichtsrat nur ein Risiko eingegangen und das hieße Erfolg. Denn hätte die Mannschaft und der Verein in der kommenden Saison eine positive Entwicklung genommen, hätte man eine Entlassung nicht vertreten können.
Aber wäre das wirklich so schlimm gewesen?



Montag, 27. Mai 2013

Lieber Herr Kreuzer,



bitte tun Sie sich den HSV dieser Tage nicht an!
Ich äußere diese Bitte im vollen Wissen, dass der HSV einen Sportchef dringender benötigt, als irgend ein Sportchef den HSV braucht.
Überlegen Sie sich gut, wie mein Verein gerade mit den Herren Arnesen und Heinemann umgegangen ist und fragen Sie sich, ob Sie in diese Liste aufgenommen werden wollen.

Gehen Sie den Weg der Herren Rettig, Siegenthaler und Sammer und schlagen Sie das Angebot des HSV aus. Unbeachtet Ihrer zweifellos vorhandenen Fähigkeiten als Sportchef würden Sie meinem Verein damit mehr helfen, als wenn Sie den Ihnen angebotenen Job annehmen würden. Ich bin sogar davon überzeugt, dass Sie bei dem Versuch den sprichwörtlichen Karren aus dem Dreck zu ziehen am Ende als einziger mit schmutzigen Klamotten dastehen würden.

Lassen Sie, um bei den Sinnbildern zu bleiben, meinen Verein ruhig im Regen stehen, damit auch das letzte Mitglied merkt, dass der HSV nicht mehr die Strahlkraft hat, um die Vorgehensweisen seiner Führung zu überblenden.
Nehmen Sie sich ein Beispiel an Ihren HSV-Fußballerkollegen aus vergangenen Tagen, die um alle Ämter beim HSV einen Bogen machen, da für eine effektive Arbeit erst Strukturen geschaffen werden müssen.
Helfen Sie dem HSV beim Schaffen dieser Strukturen, in dem Sie den Mitgliedern vor Augen führen, dass es so nicht geht.

Ich versichere Ihnen, dass ich diese Bitte nicht aus persönlicher Abneigung Ihnen gegenüber äußere, sondern nur in der Hoffnung, dass Sie dadurch zu einem Umdenken im Verein beitragen würden.
Mir als Fan wäre es jetzt lieber, als wenn dieses Umdenken erst in fünf Jahren, dann aber in der zweiten Liga und mit einem gemieteten Stadion einsetzen würde.

Hochachtungsvoll
Sven Schultze
(Fan und Mitglied des HSV)

Samstag, 25. Mai 2013

Reden ist Silber, handeln ist Gold

Im Dunstkreis des HSV ist man sich einig. So kann, so darf es nicht weiter gehen.
Der Verein schafft es seit Jahren sämtliche Konzepte über den Haufen zu werfen, bevor sie auch nur im Entferntesten greifen können. Dabei ist das Vorhandensein von Konzepten eher eine Unterstellung, denn eine Tatsache.

Erinnern wir uns der Worte von Bernd Hoffmann, der die Nachwuchsarbeit beim HSV als Geldgrab bezeichnete und dieses auch als Grund für die Trennung von Beiersdorfer heranzog.
Seit je her bringen die handelnden Personen beim HSV ihr Gefolge für Scouting und Nachwuchsarbeit bei Amtsantritt mit, Urs Siegenthaler schickte gar nur das Gefolge und kam erst gar nicht. Martin Jol kam mit seinem Bruder, Arnesen brachte Congerton & Co mit. Konstant ist nur, dass bei jedem Wechsel der handelnden Personen alles auf den Kopf gestellt wurde, was die Vorgänger aufzubauen versucht haben.

Dabei müsste doch eigentlich der Verein Konzepte vorgeben, die von den Angestellten dann "nur" noch umgesetzt werden müssen. Sieht man sich allerdings die Personen an, die die Geschicke des HSV seit Jahr und Tag leiten wird einem schnell klar, warum dies nicht der Fall ist.
Es fehlt schlicht und ergreifend an Kompetenz in den Gremien.

Dies bemängeln auch Holger Hieronymus im Interview, auf das ich mich in meinem Beitrag  Comming out bezog und Felix Magath in seinem NDR Interview.
Die Notwendigkeit von Veränderungen hatte auch schon Ernst Otto Rieckhoff erkannt, als er für eine Verkleinerung des Aufsichtsrates plädierte, er scheiterte allerdings an der Engstirnigkeit seiner AR-Kollegen und der schlechten Vorbereitung seines Antrages. Doch immerhin hatte er den Mut vorweg zu gehen und sich eine blutige Nase zu holen.

Durch die planlose Handlungsweise unseres Aufsichtsrates und dem daraus resultierenden Scheitern von Arnesens Nachfolger, denn scheitern muss er unter diesen Voraussetzungen, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem auch das letzte Mitglied verstanden haben muss, dass Änderungen von Nöten sind.

Ob das gleich zu einer Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung führen wird wage ich zu bezweifeln, doch für eine Umstrukturierung des Aufsichtsrates sollte es allemal reichen, wenn die dafür notwendigen Satzungsänderungen (dafür braucht es eine Zweidrittelmehrheit der Mitgliederversammlung) von prominenten Köpfen mit einem schlüssigen Konzept vorgestellt werden.

Gerade aus dem oben genannten Hieronymusinterview glaube ich heraushören zu können, dass es eine grundsätzliche Bereitschaft zu einer Mitarbeit in den Vereinsgremien gäbe, wenn die Strukturen auch eine gewisse Handlungsfähigkeit garantieren.
Warum sollten sich also nicht die Herren Hieronymus, Hrubesch, Jakobs, Kaltz und/oder Magath mit den Herren Rieckhoff und Otto zusammentun und einen Antrag auf Verkleinerung des ARs stellen und sich gleichzeitig für ein Fünfergremium zur Wahl stellen?

Würde ein neuer, schlagkräftiger Aufsichtsrat gegründet, könnte dieser auch den Grußaugust, der unserem Verein momentan vorsteht ablösen und durch jemanden Kompetenteren ersetzen.
Ziel sollte es sein ein Zehnjahreskonzept zu erarbeiten, welches es dem HSV ermöglicht, an die erfolgreiche Vergangenheit anzuschließen.
Die Visionen unseres derzeitigen Vorstandes reichen leider nur bis zur nächsten Mitgliederversammlung. Wenn überhaupt.





Donnerstag, 23. Mai 2013

Der Rat



Guter Rat ist teuer
 Der Spruch ist gar nicht neu
Mit Wasser löscht man Feuer
Und Pferde fressen Heu

Doch wenn der Rat nicht gut ist
Dann schaffe man ihn ab
Und wenn das Pferd kein Heu frisst
Dann kommt es nicht auf trab

Elf Mann im Rat sind viele
Elf Egos sind noch mehr
So kommt man nicht zum Ziele
So läuft man hinterher

Auf der Strecke bleibt der Däne
Ist auf des Rats Gewissen
Ich weine eine Träne
Der Rat soll sich verziehen

Dienstag, 21. Mai 2013

Er lebt Effzeh

Die Kölner sind ja ein spezieller Menschenschlag. Sie wissen es und sind stolz drauf.
Mir als Hamburger Jung war diese "Et kütt wie et kütt un et hät noch emmer jot jejange" Mentalität bisweilen etwas suspekt und gerade wenn es um den Fußball geht lebt der Kölner diese auch voll aus.
Durch mein Engagement bei Spox.com durfte ich nun einige Angehörige dieses Menschenschlages kennenlernen und hab sogar Feldforschung auf ihrer angestammten Spielwiese vorgenommen.
Und was soll ich sagen? Ich mag sie, die Kölner.

Ganz besonders mag ich den Rüdiger.
Rüdiger verkörpert in meinen Augen das, was einen Effzeh-Fan ausmacht in besonderer Weise. Er leidet wie ein Hund und kann sein Gefühlsleben auf unverwechselbare Art und Weise in Worte fassen.
Vor gut einem Jahr befand sich der Effzeh, genau wie mein HSV, im Abstiegskampf und es galt die alte Weisheit: "Das Hemd ist näher als die Hose". Trotzdem war mir der Abstieg des Effzeh durch die gewonnenen Freundschaften alles andere als egal und so habe ich mit ihnen mitgelitten.

Als ich nun im Radio den Grönemeyer Song Musik, nur wenn sie laut ist hörte kam mir die Idee dieses großartige Werk umzutexten.  Herbert möge mir verzeihen.
Enstanden ist: Er lebt Effzeh.
Wie der Zufall es wollte kennt der Thorsten, auch einer dieser befreundeten Effzehler, jemanden, der den Stephan Kirschner kennt. Dieser interpretiert Herbert Grönemeyer mit leichtem kölschen Akzent und hat diesen Song eingesungen.
Weit weniger zufällig, da auf meine Bitte, hat der Thomas, seines Zeichens HSV-Fan diesen Song bebildert.

Jetzt, ein Jahr später habe ich mich wieder an die damalige Situation und dadurch auch an dieses Projekt erinnert und ich bin immer noch stolz darauf ein Teil davon zu sein.


Sagt selbst, dieses Video ist doch viel zu schön, um vergessen zu werden...




Manche lernen`s nie

Schon seit Wochen geistern Gerüchte durch die Stadt, dass der Vertrag von Frank Arnesen, der noch bis 2014 läuft nicht verlängert werden soll. Heute bezieht sich die Welt in einem Artikel auf Informationen die das Hamburger Abendblatt aus dem Aufsichtsrat erhalten haben soll und die besagen, dass schon lange mit potentiellen Nachfolgern verhandelt wurde.

Nun bin auch ich nicht zur Gänze begeistert von der Entwicklung, die der HSV in den letzten zwei Jahren genommen hat und der Aufsichtsrat hat die Pflicht genau dieses zu hinterfragen. Sollte er dabei zu dem Schluss kommen, dass der HSV ohne Arnesen besser aufgestellt wäre, müsste er auch handeln. Missstände zu erkennen und Schaden vom Verein abwenden ist schließlich die Hauptaufgaben des Aufsichtsrates.

Mir stellt sich dann aber die Frage, warum sich dieses Gremium nicht endlich selbst auflöst.
Es schien doch so, als würden die Ratsmitglieder aus den vergangenen Jahren gelernt haben und ihre persönlichen Eitelkeiten zum Wohle des Vereins hinten anstellen würden, doch jetzt werden wieder Gerüchte gestreut, was den Verein in seiner Handlungsfähigkeit stark beschränkt und so dem Verein mehr Schaden zufügt, als es eine einzelne handelnde Person könnte.

In diesem Zusammenhang möchte ich an meinen Blogbeitrag Comming out und dabei besonders an die Aussagen von Holger Hieronymus erinnern, der eine Zusammenarbeit mit diesem Gremium ausschloss. Warum dies so ist erleben wir derzeit zum wiederholten Male.

Ich will heute die Arbeit von Frank Arnesen nicht analysieren, das hat zum Beispiel schon Gravesen, einer der Blogger der HSV-Arena gemacht. Einfach mal bei der Wahrheit bleiben (link zur Zeit nicht aktiv) wünscht er sich.
Mir geht es darum, dass sich ein Gremium anmaßt Entscheidungen zum Wohle des Vereins treffen zu wollen, das dem selben Verein seit Jahr und Tag schadet.

Ich wiederhole daher meine Bitte an Herrn Hieronymus und die 83er:
Bitte erarbeiten sie ein Konzept, wie man auch in den vorhandenen Strukturen einen vernünftigen Aufsichtsrat installieren kann, denn so darf es nicht weiter gehen.

NUR DER HSV!

Sonntag, 19. Mai 2013

Und ewig dreht das Karussell

Das war sie jetzt also die Saison 12/13!
Spannend wurde sie zu guter? letzt nur noch durch ein obskures Spiel im Abstiegskampf und durch die ewige Rotation des Trainerkarussells.
Ob es nun wirklich der letzte Trainerauftritt von Don Jupp war ist noch nicht abschließend geklärt, auf jeden Fall war sein Auftritt in Mönchengladbach nahezu perfekt inszeniert. Dort wo alles begann ging es jetzt zumindest ligamäßig auch zu Ende. Dabei zeigte auch der ewig spröde Heynckes ein paar Emotionen, als er mit einem Applaus auf der PK empfangen wurde.

Einen Applaus und damit auch jegliche Rührseligkeit versuchte Thomas Schaaf zu vermeiden, in dem er seinen Abschied um eine Woche vorverlegte. Bei allem anfänglichen Unverständnis über den Zeitpunkt dieser sich abzeichnenden Trennung, kann ich seine Entscheidung mittlerer Weile nachvollziehen. Warum das letzte Spiel zu einer gefühlsduseligen Angelegenheit aufbauschen, wenn man die große Bühne auch weitesgehend unbemerkt durch den Hinterausgang verlassen kann?
Ein typischer Schaaf.

Komplexer war die Situation in Köln und daher will ich auch etwas weiter ausholen.
Während seiner Zeit beim St.Adteilclub, am wahren Dom, war Holger Stanislawski vor allem eins authentisch. Die Art und Weise wie er den maroden Kiezclub aus der sportlichen Bedeutungslosigkeit geführt hat, nötigte mir absoluten Respekt ab, der sich durch den erfolgreichen Spagat zwischen Trainertätigkeit und Ausbildung in Richtung Bewunderung entwickelte. Seine Tätigkeit in Hamburg gewinnt an Bedeutung, wenn man sieht, wie gesichtslos sein Exverein nach seinem Abgang geworden ist.

Auch wenn ich Stanis Wunsch nach Veränderung nachvollziehen konnte, stieß die Wahl seines neuen Arbeitgebers (nicht nur) bei mir auf absolutes Unverständnis. Nahezu jeden Verein hätte er sich aussuchen können, aber das Fußballprojekt Hopp war ein Griff ins Klo. Nach Köln schien er umso besser zu passen, seine Interviews erreichten schnell Kultcharakter und nach dem schwachen Saisonstart stellten sich auch erste sportliche Erfolge ein.

Angreifbar machte er sich durch die Transfers von Matze Lehmann, seinem Kapitän aus paulianer Zeiten und besonders Maierhofer im Winter. Man hatte sich erhofft, dass er mehr auf die Jugend setzen würde und zumindest die Fans wären auch bereit gewesen dafür zehn Punkte und 6 Plätze in der Tabelle opfern. Er anscheinend nicht. Ob die schwindende Rückendeckung von Fans und Verein oder der Wunsch nach erneuter Veränderung ausschlaggebend für seinen Rücktritt war ist Spekulation.
Die Syker Kreiszeitung (hauptverantwortlich für den Bremer Presserummel) und Thomas Eichin dementieren bislang die Kontaktaufnahme Werders mit Stani.

Meine Theorie ist ja, dass Stani der Abgang nahegelegt wurde, um Platz für Schaaf beim Effzeh zu scha(a)ffen, während Heynckes neuer Werdercoach wird. Stani könnte dann im November Nachfolger von Pep Guardiola werden, der wegen anhaltender Erfolglosigkeit nach der ersten Saisonniederlage bei den Bayern entlassen wird.
Meine Hoffnung, dass ein weiteres Pferd des Karussells durch einen norddeutschen Singvogel besetzt wird, wurde bislang nicht erfüllt, also beobachte ich das Treiben weiter und bin gespannt, wer als nächstes der Zentrifugalkraft zum Opfer fällt.










Mittwoch, 15. Mai 2013

Rebellen



Rebellen auf Reisen,
Vater und Sohn,
Durch Deutschland sie kreisen,
Seit Monaten schon.

Zu suchen dem Sohne
Den einen Verein,
Dem folgen sich lohne,
Mit Herz und mit Bein.

Da Papa es aufschreibt,
Sind wir mit dabei,
Wenn`s Duo sich rumtreibt,
Begleiten die zwei.

Dauert`s Suchen auch an,
Sind sie unverdrossen.
Hab die Beiden schon lang
Ins Herz geschlossen!


Dienstag, 14. Mai 2013

Comming Out

Hallo, mein Name ist Sven und ich lese Matz-ab.

Ich war von der Idee des täglich bloggenden Insiders begeistert, der uns Fans mit Neuigkeiten rund um den HSV versorgt. Und dann habe ich angefangen zu lesen und mir war schnell klar, wie das was da stand einzuordnen war. Es ist nicht mehr, als die Meinung von anfänglich einem, jetzt zwei Schreibern, die es sich leisten können die Tage am Volkspark zu verbringen.
Von dem, was in den Kommentaren steht will ich gar nicht reden.
Allerdings lese ich nach wie vor so ein oder zwei Mal pro Woche mit, denn so ab und zu stehen da auch mal  Dingen die mich interessieren und ich höre mir generell gerne Meinungen an, um auch meine Sicht der Dinge zu überdenken.

Heute hat "Scholle" der Co-Schreiber vom Matz angeregt sich an Kühne zu wenden, um Son und weitere Spieler halten oder verpflichten zu können.
Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass der HSV beim hoffmannschen Kühnedeal einen guten Schnitt gemacht hat, erst recht nachdem die Transferbeteiligungen an Guerrero, Jansen und Co im Rahmen des van der Vaart Transfers wieder an den HSV zurückgefallen sind.
Aber derartige Beteiligungen sind im Verein schlicht und ergreifend unerwünscht.
Jetzt frage ich mich, ob diese Idee denn wirklich auf "Scholles" Mist gewachsen ist, oder ob er mal vorfühlen sollte, wie die Leserschaft so was denn aufnimmt. Anders kann ich mir diesen Vorschlag nicht erklären.

Egal, denn das soll eigentlich gar nicht mein Thema sein.
Mir geht es um die Matz-ab Gesprächsrunde nach dem Hoffenheimspiel. Eigentlich sehe ich mir Matz ab live nicht an, aber diesmal war Holger Hieronymus zu Gast und was der zu sagen hat interessiert mich schon.
Hieronymus ist ein Mitglied der 1983er Mannschaft, war Trainer und auch Sportchef beim HSV und ging im Anschluss als Geschäftsführer zur DFL, wo er im letzten Jahr aus gesundheitlichen Gründen abgelöst wurde.
Das Erfreuliche vorab, H.H. geht es wieder gut (Herr Matz das kann man ganz kurz sagen) und er ist zurück in Hamburg.

Bei seiner Vita und  der zurückerlangten Gesundheit wäre Hieronymus eigentlich ein perfekter Kandidat für ein Amt im Verein. Schließlich hatte er durch seine Aufgaben bei der DFL Einblicke in Abläufe bei anderen Vereinen und sollte als wacher Geist (für den ich ihn halte) in der Lage sein den HSV strukturell nach vorne zu bringen. Doch leider werden er und auch andere (im Gespräch wurden Hrubesch und Jakobs genannt) von den bestehenden Vereinsstrukturen abgeschreckt.

Allerdings glaube ich aus seinen Äußerungen herausgehört zu haben, dass er sich ein Engagement unter der der Prämisse, dass sich ein Team findet, das geschlossen antritt, durchaus vorstellen kann. Kritisiert wurden auch (und welch Ironie gerade von Dieter Matz) die persönlichen Eitelkeiten, die dem Wohle des Vereins im Wege stehen würden.

Meine Bitte an Herrn Hieronymus, der versucht hat sich diplomatisch auszudrücken, jedoch zwischen den Zeilen klar kritisiert hat, wäre, zwei Vorschläge für den HSV auszuarbeiten, wie er sich ein Engagement im Verein vorstellen kann. Einmal mit Ausgliederung der Lizensspielerabteilung und einmal ohne.

Ich denke, dass die letzten Wahlen gezeigt haben, dass die Mitglieder durchaus bereit sind Zugeständnisse zum Wohle des Vereins zu machen, wenn ihnen eine Alternative vorgestellt wird.
Vielleicht wird es nicht zur Ausgliederung kommen und das dies der einzig gangbare Weg ist will ich auch noch nicht glauben, aber eine Umstrukturierung des Aufsichtsrats sollte die Mehrheit der Mitglieder gewinnen können, wenn sie denn nachvollziehbar begründet und von glaubwürdigen Personen vorgetragen wird.
Sollte dieses Vorhaben schlüssig und gründlich vorbereitet sein, könnte ich mir sogar vorstellen, dass es eine Unterstützung aus Teilen des Aufsichtsrats geben würde.

Ich würde mir die Vorstellungen der 83er gerne genauer anhören und wenn für sie der HSV wirklich noch eine Herzensangelgenheit ist, sollten sie auch nicht vor einer blutigen Nase, die sie sich eventuell holen könnten zurückschrecken.

Hier ist das Matz ab Live Video, auf das ich mich beziehe



Mittwoch, 8. Mai 2013

´nen Reim drauf gemacht

Ich verfolge den Fußball seit ewigen Zeiten,
Sah schon Uwe Seeler Spiele bestreiten.
Der Ball noch aus Leder, das Tor noch aus Holz,
Auf Kicker aus Deutschland warn schon damals wir stolz!

Ich kann mich erinnern an manch ein Spiel,
Das mir schon damals beim Zusehn gefiel,
Als in Frankfurt das Stadion glich einer Pfütze,
Sah Helmut Schön, den Mann mit der Mütze,

Sah wie Berti dem Johann Grenzen aufzeigt,
wie der Sepp jedem Angriff den Zauber austreibt.
Ich sah Franz dirigieren,
Fußball zelebrieren,
Ich sah Hölzenbein fliegen,
Uns Holland besiegen!
Doch muss ich mich heute fragen,
wie konnt man`s nur ertragen.

Ich sah wie Uli in Belgrad vom Punkt vergibt,
Deutschland in Cordoba die A-Karte zieht,
Wie Hrubesch in Rom zwei Treffer erzielte
und in Gijon kein Spieler mehr spielte.

Sah in Mexico ein Tor von Gottes Hand,
als Uli den Franz Suppenkasper genannt.
Sah wie Rijkaard spuckte,
Bodo Stuart ausguckte,
Rudi Völler fliegen,
Uns Argentinien besiegen!
Doch muss ich mich weiter fragen,
wie konnt man`s nur ertragen.

Wie schade, dass damals noch keiner kapiert,
wie den Fußball man als Event zelebriert.
Es wurd nicht um Namensrechte gerungen,
auch nicht der FIFA-WM-Song gesungen!

Die Fanmeile fand im Wohnzimmer statt,
Eh man Public Viewing erfunden hat.
Kein Fähnchen am Wagen,
Kein Make Up getragen,
Nicht auf Kommando gefreut,
wie zur Karnevalszeit!
Es fehlte an jeglicher Infrastruktur,
Heute fehlen die Titel nur.

Montag, 6. Mai 2013

HSV: Ziele erreicht, Trainer raus?

45 Punkte und ein einstelliger Tabellenplatz wurden im Sommer als Saisonziele des HSV ausgegeben.
Durch das 1:1 gegen Wolfsburg am Sonntag, wurden diese schon am 32.Spieltag erreicht.
Klar, es hätte mehr sein können und rein rechnerisch besteht noch die Möglichkeit auf den Zug nach Europa aufzuspringen, realistisch sind dagegen die Plätze 7-9 (auch wenn es theoretisch auch noch P12 werden könnte) und der Titel Nummer 1 im Norden, ein zugegeben ideeller Titel, der sich aber trotzdem gut anfühlen würde.

In meinen Augen ist die Saison also gelaufen. Jetzt gilt es in der nächsten Woche durch einen Auswärtssieg den ewigen Rivalen in der Liga zu halten und dafür das Projekt Hopp daraus zu entfernen. Sollte dies gelingen, bliebe noch die Chance sich mit einem abschließenden Heimsieg gegen die chemische Betriebself aus der Saison zu verabschieden.
Zweifellos lohnende Ziele, die aber bei normalem Verlauf für das Abschneiden des HSV nur noch statistischen Wert haben sollten.

Für mich und wie ich hoffe auch für die Vereinsführung ist der Zeitpunkt gekommen, das Gesehene zu analysieren.

Der vor der Saison 2011/12 eingeleitete Umbruch wurde durch die Abgänge von Jarolim, Petric und Guerrero fortgesetzt. Neben vielen gescheiterten Talenten (u.a. Chrisantus) verließen auch Romeo Castelen und Mikael Tavares, sowie der als Unruhestifter abgestempelte Gökhan Töre den Verein.
Als Zugänge standen Rene Adler und Maxi Beister früh fest, Hakan Calhanoglu wurde verpflichtet und nach Karlsruhe zurück verliehen, mit Artjoms Rudnevs kam ein Stürmer aus Polen und mit Paul Scharner ein Innenverteidiger aus England. Auf Milan Badelj musste der HSV lange warten, da dieser noch mit Zagreb die Champions League Qualifikation spielen sollte.

Zum Ende der Transferphase wurden nach dem Fehlstart gegen Nürnberg und Bremen noch Petr Jiracek und Rafael van der Vaart verpflichtet. Ohne auf die Rolle des Herrn Kühne weiter eingehen zu wollen, möchte ich noch daran erinnern, dass die Verpflichtungen des HSV aus dem hoffmannschen Kühnedeal durch dieses erneute Engagement hinfällig wurden und sämtliche Transferrechte der Spieler wieder beim HSV liegen, was in meinen Augen ein großer Fortschritt ist.

Wurde Frank Arnesen vor einem Jahr noch für die "Chelsea-Boys" belächelt, ließ er in seiner zweiten Transferphase doch aufhorchen. Badelj und Beister deuteten schnell ihre Qualitäten an und Rudnevs arbeitete so lange an seinen Schwächen bis er zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft wurde.
Van der Vaart nahm seinen Kollegen einiges an Last von den Schultern, blieb auf dem Platz aber hinter den Erwartungen zurück. Im Gegensatz dazu Schlug Rene Adler zu einhundert Prozent ein und das auf und neben dem Platz. Wenn man sagt, dass Adler dem HSV allein in der Hinrunde 8 Punkte gerettet hat, ist das bestimmt nicht übertrieben. Er erwies sich als eine erstklassige Verstärkung.
An der Tatsache, dass er dieses so oft zweigen musste setzt aber meine Kritik am Verlauf der Saison an.

Die Viererkette vor dem neuen Torwart steht dem Trainer seit seinem Amtsantritt im Herbst 2011 zur Verfügung, doch obwohl diese mit Nationalspielern gespickt ist, schaffte Fink es nicht ihr zur Stabilität zu verhelfen. Im Gegenteil, durch sein auf Dominanz ausgelegtes Spielsystem mit den hoch aufrückenden Außenverteidigern bieten sich den Gegnern immer wieder Räume zum Kontern, wenn Bälle im Aufbauspiel verloren gehen.

Dieses Spielsystem brachte Fink vom FC Basel mit und versuchte es eins zu eins beim HSV zu installieren, obwohl die Voraussetzungen der Vereine nicht zu vergleichen waren. Schließlich ist Basel in der Schweiz der Verein mit dem hochwertigsten Spielermaterial und zur Dominanz verdammt, während der HSV mit einer zusammengewürfelten Truppe im Abstiegskampf steckte. Dementsprechend oft wirkt der HSV mit Spielsituationen überfordert. Auch ich finde die Idee von einem dominanten, spielbestimmenden HSV sexy, doch wirkt es auf mich, als wolle Fink den zweiten Schritt vor dem ersten machen und die Mannschaft gerät dadurch ins Stolpern.

Als großes Problem in der Entwicklung von Mannschaft und Trainer stellte sich der überraschende 4:1 Erfolg von Dortmund dar. Seit diesem Spiel im Februar wird Fink nicht müde, daran in jedem Interview zu erinnern. Die zum Teil desolaten Leistungen werden als individuelles Versagen der Mannschaft hingestellt, etwas das man mit "Grasfressen" in den Griff bekommen kann. Im Gegensatz dazu wird dieses einzige, wirklich herausragende Spiel als Maßstab der wahren Leistungsstärke herangezogen.
Ein Verhalten, das jedem Fan als realitätsfremde Hochnäsigkeit ausgelegt werden würde.

Auch gefällt mir Finks Umgang mit den jüngeren Spielern nicht. Zugegebener Weise kann ich dies nur unter Vorbehalt aus meiner sicheren Entfernung sagen, doch habe ich den Eindruck, dass sich bis auf Son und mit Abstrichen auch Arslan kein jüngerer Spieler weiterentwickelt hat und auch bei den Beiden habe ich nicht das Gefühl, dass sie bislang das Optimum aus ihren Möglichkeiten herausgeholt hätten.
Gegipfelt ist dies in der roten Karte für Maxi Beister. Ich will Beister nicht in Schutz nehmen, doch kann ich auch Fink nicht von einer Teilschuld freisprechen. Der Frust Beisters, der sich in dieser Schwachsinnigkeit entlud, hatte bestimmt auch etwas mit seinen Bankzeiten zu tun, die sich zum Teil auch bei Rückständen verlängerten.

Natürlich kann ich die Trainingsleistungen von Beister oder auch Lam nicht beurteilen, die von der spielenden Konkurrenz allerdings schon.
Dabei wäre es doch gerade in der angeschlagenen finanziellen Lage so wichtig dem Nachwuchs eine Chance zu geben und es war auch schon früh absehbar, dass die Saisonziele nicht wirklich in Gefahr geraten sollten. Im nächsten Spieljahr will man nun den internationalen Wettbewerb erreichen, da wage ich doch zu bezweifeln, dass gerade unter diesem steigenden Druck mehr auf die Jugend gesetzt wird.

Im Prinzip kann man Thorsten Fink gar nicht viel vorwerfen. Er ist wie er ist. Allerdings muss sich die sportliche Leitung jetzt zusammensetzen und sich die Frage stellen, ob Fink wirklich der richtige Trainer für den HSV dieser Tage ist.
 Bei aller Sehnsucht nach Konstanz fände ich es angenehm, wenn man sich zur Abwechselung mal von einem Trainer vor der Vertragsverlängerung trennen würde, als kurz danach.

Sicher ist doch, dass sich der HSV weder weitere teuer eingekaufte Talente, die den Durchbruch nicht schaffen, noch weitere Jahre ohne internationalem Wettbewerb leisten kann und so gerne ich mich auch irren würde, sehe ich beides auf einen HSV mit Fink zukommen.

Die Antwort, auf die sich jetzt stellende Frage nach der Nachfolge möchte ich fürs erste schuldig bleiben, da ich oben schon einen Ansatz für ein Profil geliefert habe. Auch glaube ich nicht, dass der Verein in der Finkfrage meiner Meinung ist. Vielmehr deutet alles auf eine Verlängerung des Vertages um zwei Jahre bis 2016 hin, worauf ich eine Trennung bis Weihnachten befürchte.

NUR DER HSV!